Über uns

Dr. Wolfgang Hasler

Dr. Margit Hasler-Hepp

Nach einer intensiven internistischen klinischen Ausbildung haben wir im Oktober 1983 unsere internistisch und hausärztlich ausgerichtete Praxis in Tholey gegründet. Obwohl wir nicht mehr die Jüngsten sind, macht uns die Arbeit mit der über Jahrzehnte angereicherten Erfahrung sehr viel Freude.

In der verbleibenden Freizeit beschäftige ich mich mit Computer, Sport, Lesen , Garten, Heimatkunde und Geschichtsforschung. Ein großer Teil der Zeit nimmt das Museum Theulegium und die damit verbundene Heimatforschung in Anspruch.

Hin und wieder packt mich die Sammelleidenschaft. Meist handelt es sich um altes Werkzeug und feinmechanische Geräte.

Wir lesen sehr viel. In diesem Punkt übertrifft mich meine Frau erheblich. Tausend Seiten pro Monat sind ihr Schnitt. In unserer Beziehung nimmt sie die Aufgaben der Verwaltung wahr, vor denen ich mich erfolgreich drücke. Zum Ausgleich arbeite ich als technischer Direktor – manchmal meint meine Frau, ich sei nur Hausmeister.

Sport nimmt fünf bis 10 Stunden pro Woche in Anspruch. Über Fahrrad bis in die Schweiz, später Volleyball sind wir heute bei Tennis gelandet.

Tholey ist unsere Heimat.

Den längsten Lebensabschnitt haben wir in Tholey verbracht. Heute (2022) sind es 39 Jahre. In Tholey finden Sie außergewöhnlich viele Sehenswürdigkeiten:

  • Die älteste Abteikirche Deutschlands mit den neuen Richter-Fenstern.
  • Ein römisches Grabungsfeld, bei dem Sie unter Anleitung selbst als Archäologe tätig werden können.
  • Keltengräber und gut erhaltene keltische Keramik, die Sie im Museum Theulegium in Augenschein nehmen können. Hier finden Sie auch Tholix, den ältesten Saarländer.
  • Den Hausberg des Saarlandes, den Schaumberg, auf dessen Plateau Sie essen und trinken können. Für Kurzweil der Kinder ist reichlich gesorgt.
  • Im Sportangebot finden Sie ein hervorragendes Netz an Wanderwegen, ein komplett renoviertes Hallenbad mit Riesenrutsche, Außenbecken und einer großzügigen Saunaanlage mit römischer Anmutung.
  • Ein REHA-Zentrum mit einer sehr schönen Tennishalle.
  • Durch die gut in den Ort integrierten zentralen Einkaufsmärkte ist eine wohnortnahe Vollversorgung gewährleistet. Sie müssen nur selten in die beiden ca. 10 Kilometer entfernten Städte St. Wendel und Lebach fahren.

Am besten sehen Sie mal unter Tholey (https://tholey.de) nach.

Wie gut es uns in Tholey geht, konnten wir auf unseren Reisen erfahren.

 

Reisen in fremde Länder hat uns verändert.

Auf den folgenden Seiten finden Sie Eindrücke von unseren Reisen in fremde Länder. Gedanken über diese Länder, Informationen und Erlebnisse verdrängten die Fremdartigkeit und ließen bei mir Vertrautheit aufkommen. Hier finden Sie Links, Meldungen, Humorvolles und Erlebnissplitter. Vollständigkeit kann ich sicher nicht bieten – eher Subjektives. Vielleicht regt es Sie an, sich selbst oder mir Fragen zu stellen oder diese Länder sogar selbst zu besuchen.

 Ägypten 1997

Ägypten ist ein wundervolles Kulturland. Angeblich findet man hier etwa ein Drittel des Weltkultur-Erbes. Andererseits gibt es erhebliche Bevölkerungsprobleme. Das Wirtschaftswachstum kann mit dem Bevölkerungswachstum kaum mithalten.

Der Straßenverkehr der Hauptstadt Kairo hat das Chaos zu einer von mir weder früher noch später jemals wiedergesehenen Form perfektioniert. Die rot-gelb-grünen Lichterspiele an den Kreuzungen beeindrucken keinen Fahrer. Dennoch: es passiert so gut wie kein Unfall. Die für uns nicht sichtbaren Gesetze des Straßenverkehrs scheinen sehr gut zu greifen.

Das berühmteste Symbol Ägyptens, die Pyramiden von Gizeh werden auf Bildern meist so dargestellt, als ob sie weit draußen in der Wüste stünden. Natürlich stehen sie in der Wüste. Der Übergang vom fruchtbaren Niltal zur Wüste vollzieht sich hier auf wenigen Metern. Die Stadt Gizeh ist an die Pyramiden bis auf wenige hundert Meter herangerückt.

Unvergessen sind die Tempelstädte Luxor und Karnak, der Tempel von Abu Simbel und vieles andere mehr.

Am Taucherparadies in Hurghada am Roten Meer hat mich am meisten der auf- bzw. ab-landige Wind über Tag und in der Nacht überrascht. Physikalisch gesehen ist das an einer heißen Wüsten-Meer-Grenze nicht verwunderlich. Abends und morgens gab es beim Umschlag der Temperaturdifferenzen etwa eine Stunde Windstille.

Lesestoff:
Einen kurzweiligen Einstieg in die alten Gewohnheiten und Probleme zur Zeit der Pharaonen finden Sie in sogenannten historischen Romanen, die zum Teil sehr gut recherchiert sind.
„Die Herrin vom Nil“ von Pauline Gedge beschreibt mehr die inner-ägyptischen Probleme anhand der Pharaonin Hatschepsut. (rororo).

„Sinuhe der Ägypter“ von Mika Waltari beschreibt das dramatische Leben eines Arztes in Ägypten. Besonders gefallen hat mir die Schilderung größerer Volksschichten als auch die Reise in nördlich angrenzende Länder wie Syrien, Mesopotamien, das Reich der Hetither (etwa heutige Türkei) und Kreta mit der minoischen Kultur.

Und zum Schluss noch ein Erlebnis, das mich sehr beeindruckt hat.

Arztpraxis in Ober-Ägypten oder „Wie man mit minimalen Mitteln Wunder bewirken kann.“

Meinen an Eindrücken stärksten Urlaub habe ich in Ägypten verbracht. Ein medizinisches Erlebnis möchte ich hier wiedergeben.

Die beiden Städte Karnak-Luxor gehen nahtlos ineinander über und verfügen über eine der reichsten Kulturgüter-Ansammlungen Afrikas. Insgesamt wohnen hier 160 000 Einwohner. Die Lebenserwartung der Ägypter wurde 1995 mit 58 Jahren angegeben (Deutschland knapp 80 Jahre).

Auf dem Rückweg von der letzten Besichtigung stürzte eine ältere Dame unserer Reisegruppe am Abend die Treppe hinunter und überschlug sich mehrmals. Die Nase blutete, der weitere Check ergab den dringenden Verdacht auf einen Unterarm-Bruch links, evtl. noch Brüche an beiden Sprunggelenken. Wir legten eine Unterarm-Schiene mit einem zweigeteilten Bambusstab an und tamponierten die Nase.

„Wo ist der Krankenwagen! Warum wurde der noch nicht gerufen?“
Fehlanzeige! – Gab es nicht!
„Notarzt und Kliniktransport!“ – auch das gab es nicht – bei einer Stadt mit 160000 Einwohnern!
Der Reisemanager klärte uns auf: „Ich habe ein Taxi gerufen und dem Fahrer mitgeteilt in welche Privatpraxis er fahren soll. Auf keinen Fall wo anders hin!“
„Ja …., und warum nicht in die Klinik?“
„Machen Sie wie ich gesagt habe – sie werden es schon merken!“
Der Mann wusste wovon er sprach. Wir fuhren los.

Durch die besseren ging es in die ärmeren Viertel – „Wahrscheinlich nur eine Abkürzung“ – dachte ich. Plötzlich hielt das Fahrzeug in einer nicht befestigten, lehmigen Straße. Draußen war es schon dunkel. Man bedeutete mir, wir seien am Ziel. „Hier, in diesem Dreck?“ dachte ich mir. „Alle bleiben sitzen und ich kläre die Praxis erst mal ab“. Die Situation sollte nicht noch verschlimmert werden.

Durch ein dunkles, offenes Tor in der geschlossenen Häuserfront gelangte ich in einen Vorraum mit zwei Holzbänken – so, wie in alten Eisenbahnzügen. Geradeaus ein weiterer, noch dunklerer Raum, kaum größer als die Grundfläche eines Bettes. Dort lag ein Kind auf einer Pritsche und zwei Jugendliche spielten mit ihm. Die Wände, der Boden, alles war schrecklich heruntergekommen, dunkel und ….. schmutzig. Sauberkeit kann in diesem dem Umfeld nur relativ hergestellt werden.

Nach links führte der Weg in einen helleren Raum. Hinter einem großen, nicht aufgeräumten Schreibtisch saß ein sehr freundlicher, lachender und wohlbeleibter Herr meinen Alters – der Praxisinhaber Dr. Emad F. Milek. Die Situation hatte er sofort verstanden. Im Gegensatz zu den Räumlichkeiten und dem Inventar machte er einen kompetenten Eindruck. Die verletzte ältere Dame wurde von uns auf einem Stuhl aus dem Taxi in das Sprechzimmer getragen.

Dieser Raum – das merkte ich erst jetzt allmählich – war das Herz dieser kleinen „Wunderklinik“. In der Ecke stand eine Röntgen-Anlage. Sie sah aus wie ein Kleiderständer mit einem Stromkabel. Der Stecker einer Operationsleuchte wurde aus einer der beiden verfügbaren Steckdosen entfernt und die „Röntgenanlage“ bestromt.

Da mir die Einhaltung der Strahlen-Schutzbestimmungen hier nicht gegeben schien, habe ich mich während des Röntgens mit dem Ehemann der verunglückten Dame in den Vorraum begeben. Die Röntgen Bilder waren von ausgezeichneter Qualität. Es zeigte sich der vermutete Unterarmbruch links, die Sprunggelenke waren nur geprellt, nicht gebrochen.

Der Kollege, Spezialist für orthopädische Chirurgie hatte bereits einen Anästhesisten bestellt. In der Wartezeit zeigte er mir stolz Röntgenbilder von offen operierten Hüftkopf-Nagelungen, Oberschenkel- und Unterschenkel-Plattungen und den kompletten Splitterbuch des Unterschenkels eines sechsjährigen Jungen, der vor zwei Tagen vom Auto überfahren worden war. Die Haut des Jungen war vom Kochen offen durchspießt. In Deutschland wäre dies die Aufgabe einer speziellen Knochenklinik. Die Knochen des Jungen waren mit einem „Fixateur extern“ stabilisiert worden. Der Junge lag im Vorraum – ich hatte ihn beim Hereinkommen mit seinen beiden Brüdern gesehen.
„Ja, und in welcher Klinik haben sie das operiert?“ fragte ich begeistert. Der Kollege grinste nur breit und zeigte voller Stolz auf die schäbige Liege, bei der der Bezug sich zum Teil schon gelöst hatte. Während mir der Mund weit offen blieb, kreisten oben unter der Decken-Hängelampe die Stubenfliegen, der Boden und die Wände schrieen nach Reinigung und neuen Platten.

Ich besuchte den Jungen im Vorraum, verständigte mich soweit möglich mit den Angehörigen, und sah, dass alles seine Ordnung hatte.

Der ebenfalls sehr freundliche Anästhesist kam, fühlte den Puls, hörte die Patientin durch die Kleider ab – und gab mit viel Erfahrung und Können langsam Pentobarbital. Soweit noch Zeit blieb, klärte ich die Patientin angemessen über die kommenden Dinge auf. Sie schlief schnell ein, ich überwachte die Atmung – soweit möglich. Vorher wurde kein Blutdruck gemessen, kein EKG geschrieben, kein Lunge geröntgt!

Als die Kurznarkose tief genug war, begann der chirurgische Orthopäde sein Kunstwerk. Er richtete die gebrochenen Knochen fast in Idealstellung auf, während ich den Oberarm hielt. Sofort wurde der Gips aufgetragen – nach ca. 10 – 15 Minuten wachte die Patientin wieder auf. Das Röntgenbild zeigte ein hervorragendes Ergebnis.

Die weitere Betreuung der Patientin konnte ich mit eigenen Bordmitteln übernehmen. Zum Glück hatte das Ehepaar am nächsten morgen um vier Uhr den Rückflug nach Köln gebucht. Die Versorgung und Organisation durch die Reisegesellschaft waren hervorragend.

Fragen:
Musste die Frau sofort operiert werden?
Ja, sonst kann es zu Lähmungen und Knochenuntergang kommen.

Kosten?
Alles inklusive (Röntgen – Operation -Anästhesie) 220,-DM!

Für mich ist Dr. Emad F. Milek ein Künstler und vielleicht ein Held. Er vollbringt unter Bedingungen von Lambarene kleine Wunder, die für viele das Überleben sichern. Der Junge im Vorraum war auch das Ergebnis seiner „Wunder“. Alternativen gibt es nicht. Seine Begeisterung und Überzeugung für seine Tätigkeit konnte man in jedem seiner Worte spüren.

Feluke in Oberägypten
 Marokko  
Marokko hat mich sehr stark mit seinem bewussten Traditionalismus beeindruckt. Bewährte alte Handwerkstechniken werden in vielen Städten erhalten und nicht durch neuzeitliche Maschinen ersetzt. Dies hat einerseits zur Folge, dass die die Beschäftigungslosigkeit nicht so hoch ist, andererseits sind die Arbeitsbedingungen zum Teil recht hart und archaisch. In Fes oder Marrakesch haben Sie die Chance, in das Mittelalter abzutauchen. Eindrucksvoll sind auch längere Wüstentouren im Jeep mit Übernachtung in wenig komfortablen naturnahen Oasen. Hier mehr als in vielen anderen Ländern sollte man auf angemessene Kleidung und landesübliches Verhalten achten. Die Marokkaner sind sehr stolz und religiös.

Hier noch einige Informationen zu den beiden imposantesten Städten Fes und Marrakesch.

Fes:
Die älteste der vier Königsstädte (ca. 1.051.000 Einwohner mit Trabantenstädten und Umgebung) ist neben Marrakesch sicher die interessanteste Stadt Marokkos. Sie ist das geistige Zentrum des Landes und Sitz der neben der Azhar-Universität in Kairo ältesten islamischen Universität, der Karaouyine. Seit 1976 steht sie unter dem Schutz der UNESCO als erhaltenswerte Stadt, und es wird nach und nach versucht, Teile von ihr zu restaurieren. Fes besteht aus 3 Teilen: dem ältesten Stadtteil, Fes-el-Bali („das alte Fes“), dann dem von den Meriniden gegründeten Fes-el-Djedid („das neue Fes“) und schließlich dem Dar Debibegh, der Ville Nouvelle, von den Franzosen während der Protektoratszeit gegründet und nun eigentliche Neustadt. Fes-el-Bali, die Altstadt aus dem 9. Jh. mit ihrem Gäßchengewirr, in dem man sich ohne Führer kaum zurechtfindet, beherbergt die Souks, und in ihr liegen fast alle historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten.


Marrakesch:
Djemaa el Fna-Platz „Platz der Geköpften“ ist zweifellos die Attraktion der Stadt. Am späten Nachmittag wird dieser Platz von den Darbietungen der Akrobaten, Tänzer, Schlangenbeschwörer, Märchenerzähler und Musikanten beherrscht. Der Platz wird von allerlei exotischen Ständen gesäumt. An dem einen Stand werden getrocknete Echsen, Kröten, Pfoten, Häute und die verschiedensten undefinierbaren Gebräue verkauft, sie sind Wundermittel gegen alles, angefangen von der Unfruchtbarkeit der Frauen bis zum Zipperlein eines alten Mannes. Am nächsten duftet es nach Rosenwasser und allerlei Salben und Wässerchen. Durch dieses Gewirr von Menschen tönt das Glockengeläut der Wasserverkäufer, die das Bild des Platzes prägen. Abends brodelt und kocht der Platz.
Die Souks von Marrakesch sind die größten des Landes. Hier finden Sie Töpfersouks, Textilsouks, die Kupferschmiede, die Wollfärber, die Holzschnitzer, die Eisenschmiede, den Ledermarkt, den Schmuck- und Teppichmarkt. Beim Rahba-Kedima-Platz befand sich der alte Sklavenmarkt, auf dem jahrhundertelang schwarze Sklaven versteigert wurden. Jetzt haben sich hier die Gewürzhändler und Quacksalber niedergelassen.
Das eigentliche Gerberviertel liegt am nördlichen Stadtrand am Bab Debbarh. Gegerbt wird Rind-, Kamel- und Ziegen-, Schaf- und Ziegenleder. Bisher hatte ich an Farben, Gerüchen, Arbeitsbedingungen, Vermischung von Menschen mit zottigen Eseln, die stinkende als auch gefärbte Felle und Häute transportieren keine stärkeren Eindrücke gesammelt. So stelle ich mir das Treiben im Mittelalter vor. Wie es wirklich war, kann heute sicher keiner mehr sagen.
Jordanien
Jordanien zählt nur vier Millionen Einwohner, ist recht gebirgig. Man findet drei Landschaftszonen: die Ebene des Jordan-Tales, das gebirgige Hochplateau oberhalb des Jordantales und die Wüste östlich des Hochplateaus. Die Wüste macht flächenmäßig 75 Prozent des Landes aus. Die Hauptstadt Amman beherbergt heute etwa 1,4 Millionen Einwohner und liegt auf etwa 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Im Frühjahr und Herbst überrascht die frische bis kalte Luft in Amman während man zur gleichen Zeit etwa 50 Kilometer westlich am Toten Meer in feuchter Schwüle schwitzt.
Die Erwartungen vor dem Besuch des Landes an Hotels und Unterbringung waren sehr gering. Was kann man schon in einem Wüstenstaat mit 4 Millionen Einwohnern ohne wesentliche Ölquellen nach langen Kriegen und vielen Flüchtlingen schon finden? Wir wurden sehr angenehm überrascht. Die Jordanier sind sehr gastfreundlich, nicht aufdringlich und haben es verstanden trotz erheblicher Flüchtlingsströme, sich mit den Umständen zu arrangieren. Das Land macht verglichen mit seinen Nachbarn keinen armen Eindruck. Es wird überall geschäftig gearbeitet.
Persönlich überrascht hat mich das hügelige Hochland. Jordanien hatte ich mir viel flacher vorgestellt.
 Das Tote Meer mit der Möglichkeit bewegungslos zu Schwimmen ist allseits bekannt. Hier hat mich der immer nasse Strand überrascht – auch an Stellen, an denen das Wasser ganz selten hinkommt. Die hohe Luftfeuchtigkeit und der hohe Salzgehalt des Sandes ziehen die Feuchtigkeit hygroskopisch an. Tauchen sollte man hier nach Möglichkeit nicht. Das Salz-Wasser ist so konzentriert, dass die Augen bei Kontakt mit Wasser ganz fürchterlich brennen. Rückenschwimmen ist aus diesem Grund auf jeden Fall wesentlich sicherer. Das Wasser fühlt sich zudem etwas anders an als normales Wasser – fast ölig.
 Höhepunkte sind neben dem Wüstenklima und dem Wadi Rum die am besten erhaltene römische Provinzstadt Jerash, die Kreuzfahrer-Burgen und die alte nabatäische Handelsstadt Petra. Aqaba ist der einzige Meereshafen von Jordanien mit einer interessanten Mischung aus einheimischen Strandtourismus, Verladehafen und Industrie.
 

 


Syrien 1998

Was hat mich veranlasst 1998 Syrien zu besuchen?

Nach Reisen in die Türkei, Ägypten und Jordanien habe ich mehrere historische Romane verschlungen. Syrien im Spannungsfeld zwischen Ägypten, den Hethitern, später dem Osmanischen Reich, von Mesopotamien, Römern und anderen war und ist sehr vielen kulturellen, wirtschaftlichen und militärischen Einflüssen und Zwängen bis in die jüngste Zeit ausgesetzt. Zudem hatte ich den Eindruck, dass das Bild des Staates Syrien bei uns in einem etwas gefärbten Licht erscheint. Das machte mich neugierig. Es war eine anstrengende Reise über 2600 Kilometer in zwei Wochen – aber diese Reise hatte meine Erwartungen bei weitem übertroffen. 

Land und Leute, Fakten

Die Grenzen werden vom Mittelmeer, der Türkei, dem Irak, Jordanien und dem Libanon gegeben. Etwa 16 Millionen Einwohner wohnen in dem überwiegend von Wüste geprägten Land. Nur etwa 30 Prozent, überwiegend am Mittelmeer und entlang des längsten Flusses Euphrat sind urbar. Neunzig Prozent der Bevölkerung besteht aus Arabern. Es finden sich hier sehr viele Religionsgemeinschaften. Einschließlich der Sekten sind es sicher über 30.

Meine Gedanken und Eindrücke

Eine Frage konnte ich mit dieser Reise nicht beantworten: „War der in Tholey geborene Erfinder der Photogrammetrie Albrecht Meydenbauer zur Jahrhundertwende nur in Baalbeck (heute Libanon, damals osmanisches Reich), oder hat er auch die nahe gelegene Oase Damaskus und die Wüstenstadt Palmyra besucht?“

Die Reise begann in der Hauptstadt Damaskus. Es gibt viele Legenden um den Damaszener Stahl, dessen Berühmtheit auf die fast unbesiegbaren Schwerter-, Degen- und Messer-Klingen zurückzuführen ist. Die Türkensäbel waren sehr gefürchtet. Damaskus war bis in das 18. Jahrhundert einer der größten Herstellungs- und Handelsplätze für diesen Stahl. 

Damaszener Stahl wird heute nur noch in Japan, USA und Deutschland geschmiedet, da er in seinen Eigenschaften von anderen Stählen (z.B. 440-C-Stahl, sogenannter Chirurgenstahl) übertroffen wird. In der Nähe von Solingen arbeitet und forscht Manfred Sachse, der ein weltweit anerkannter Experte in der Restauration und Nach-Schmiedung historischer Schwerter ist.

Die Menschen, denen ich begegnet bin, waren sehr freundlich, zugewandt. Personen-Fotografie stößt in vielen islamisch geprägten Ländern auf Ablehnung. Das ist zu akzeptieren. In Syrien hatten die meisten Menschen keine Hemmungen sich fotografieren zu lassen. Im Gegenteil, viele traten aktiv vor die Kamera. Bettler sah ich wenige, jedenfalls weniger als in deutschen Großstädten. Insgesamt machten die Syrer 1998 einen eher zufriedenen Eindruck, ohne Neid oder Klage.

Rundreise

Zu einer Rundreise gehört natürlich Hauptstadt Damaskus. Dass Damaskus eine Oase ist, deren Lebensnerv nur an dem kleinen Flüsschen Barada hängt, hätte ich nicht gedacht. Dieser Lebensnerv beginnt im gebirgigen Antilibanon und versickert in der Wüste. Unvergessen sind die Omayyden-Moschee in der das Haupt Johannes des Täufers liegen soll, das Grab des Saladin, der Besuch im Nationalmuseum, die Gerade Straße, die im Neuen Testament in der Apostelgeschichte (Apg 9,11) bei Saulus Bekehrung zu Paulus Erwähnung findet als auch die weitläufigen Suqs.

Von der mächtigen Kreuzritterburg Krak du Chevalier hat man einen phantastischen Blick in die Weite des Landes. In Ugarit am Mittelmeer kann man den Spuren des ersten Alphabets auf Tontafeln folgen. Die Handelsmetropole Aleppo mit der dominanten Zitadelle lässt noch heute die Macht dieser alten Stadt erahnen. Unterwegs trifft man inmitten fruchtbarer Felder immer wieder auf große Tells, hohe Lehmhügel, manchmal mit neueren Gräbern oder kleineren Häusern spärlich bedeckt. Dabei handelt es sich um die Reste untergegangener Stadtkulturen, die heute erst zu 15 Prozent erforscht sind. Der berühmteste ist der Tell Ebla/Mardikh. Heute wie in der Vergangenheit bestehen viele Häuser aus Lehmziegeln mit flachen Dächern. Wände und Dächer werden mit einer Mischung aus Lehm und Stroh verputzt. Wenn die Gebäude einstürzen oder verlassen werden, entfernt man die hölzernen Dachsparren. Übrig bleibt ein kleiner flacher Lehmhügel. Da Jahrhunderte lang immer auf den selben Stellen gebaut wurde, bildeten sich hohe Hügel.

An der Grenze zur Türkei finden sich die sogenannten Toten Städte mit dem Simeons-Kloster (Säulenheiliger). Auf dem Weg dorthin treffen Sie über vier Kilometer auf sehr gut erhaltene Reste einer römischen Straße. Den ersten Kontakt mit dem Euphrat findet man am leichtesten am Assad-Stausee, einem riesigen Trinkwasserreservoir. Das Wasser ist eines der drängendsten Probleme Syriens. Dieses Problem hat Syrien mit Jordanien gemeinsam. Am Euphrat entlang, zum Teil auch etwas in der Wüste gelegen, finden sich immer wieder eindrucksvolle Zeugnisse prachtvoller Städte und Burgen.

Vor der Grenze zum Irak treffen Sie auf die Reste von Mari, einer alten Königsstadt, die bereits 4000 Jahre vor unserer Zeitrechnung eine große Rolle im mesopotamischen Reich gespielt hat. Auf dem Rückweg nach Damaskus treffen Sie nach etwa 250 Kilometer flacher Wüste und Steppe auf die Oase Palmyra. Es ist die legendäre Stadt der Königin Zenobia, mit Tempeln, Säulenstraßen und den Nekropolen (Turmgräber und unterirdische Gräber). Die heute etwa 50 000 Einwohner zählende Oase erhält ihr Trinkwasser aus Tanklastwagen. Das Grundwasser reicht gerade eben zur Versorgung der Vegetation in den Gärten mit Palmen, Oliven, Granatäpfeln, Zitronen und anderen Gewächsen. Nach 250 weiteren Kilometern durch Wüste und Steppe geht es zurück nach Damaskus.

Vieles habe ich jetzt nicht angesprochen: die Drusen, Armenier, Golanhöhen, Hama, Bosra und anderes mehr. Es lohnt sich, all dies selbst aus Büchern und vor Ort zu erforschen.

 
Aleppo 1998